Die Toilette – Es ist gar nicht so einfach das perfekte System für das eigene Reisefahrzeug zu finden. Daher möchten wir euch einen kleinen Überblick über die gängigen Toilettenvarianten verschaffen und somit ein wenig Licht in die verschiedenen dunklen Kämmerchen bringen 😉
Die Chemietoilette
Sie ist eine der gängigsten Toilettensystemen und wird quasi in allen gängigen Wohnmobilen und Wohnwägen verbaut. Die portable Variante ist ab 60€, sehr günstig, zu erwerben. Das Konzept ist simple: die Notdurft wird in einer Toilette aus Kunststoff erledig, ein Schieber wird vorher beiseite geschoben, sodass die Fäkalien werden in der darunterliegenden Kassette (der sogenannten Fäkalkassette) aufgefangen. Sobald das Geschäft beendet ist, drückt der Benutzer den Spühlknopf und betätig somit das Einfließen eines Gemisches aus Wasser und speziellen Toilettenzusätzen. Der kleine Schieber wird wieder geschlossen, sodass unangenehme Gerüche in der Toilette bleiben.
Nachteil bei dieser Toilette ist das sehr begrenzte Fassungsvermögen – bei zwei Erwachsenen muss die Toilette spätestens nach 2 – 4 Tagen geleert werden. Und über den Geruch lässt sich auch streiten.
Nichts desto trotz eine günstige, saubere und gut zu händelnde Toilettenvariante. Außerdem ist die Portable Variante sehr klein, handlich und um 360 Grad drehbar – also ein absolutes Verstauwunder
Die Kassettentoilette
Ist im Endeffekt dasselbe wie die Chemietoilette. In neueren Wohnmobilen und Wohnwägen wird gerne ein Vakuumsog verbaut, der die Ausscheidungen in den Tank befördert und dadurch keine Chance für Geruchsbildung lässt.
Die Zerhacktoilette
Wird immer wieder in Kombination mit dem Vakuumsog verbaut. Häufig aber auch ohne. Die Ausscheidungen werden in einem Tank aufgefangen und dort zerkleinert. Dadurch entsteht eine dickflüssige und homogene Masse, die das gründliche Entleeren des Tankes vereinfacht. Die Nutzung bleibt bei diesem System als auch dem der Kassettentoilette der Chemietoilette gleich.
Nachteil bei allen drei Toilettensystemen: Das Leeren des Tankes darf nur in speziellen Entsorgungsstationen erfolgen. Außerdem – für alle die ihren grünen Fußabdruck im Blick haben – wird durch die Toilettenzusätze viel Chemie genutzt, die man sich auch sparen könnte (bei speziellen „Bio-Zusätzen“ empfiehlt es sich die Liste der Inhaltsstoffe genau zu studieren und man merkt schnell, dass einige wenig mit „Bio“ zu tun haben…).
Die Trockentoilette
Einige nennen sie auch nur die Eimertoilette und haben damit nicht ganz unrecht. Einfach ausgedrückt ist es ein Eimer mit einer Klobrille, in dem die Ausscheidungen aufgefangen werden. In vielen Foren empfehlen die Nutzer eine Tüte einzuspannen, um die Hinterlassenschaften ohne Probleme entsorgen zu können. Außerdem ist immer wieder die Sprache von einem Gelier-Granulat, welches Flüssigstoffe bindet. Mit einem Teelöffel kann ein Liter Wasser zu einem festen Gel gebunden werden, welches auch Gerüche mindert. Die Tüte kann in der Restmülltonne entsorgt werden.
Die Trocken-Trenn-Toilette
Das ist aktuell der Hype und immer mehr im Kommen. Bei dieser Toilette werden die Ausscheidungen in fest und flüssig getrennt. Dies passiert durch einen speziellen Trichteraufsatz, der die „Materie“ in den dafür vorgesehenen Tank leitet.
Zusätzlich kann nach dem Geschäft über die „Feststoffe“ noch Rindenmulch oder Sägespäne gegeben werden. Dadurch wird der Trocknungsprozess beschleunigt und Gerüche werden noch zusätzlich gebunden.
Durch das Trennen der Ausscheidungen allein können schon viele Toilettengerüche verringert werden, da erst durch die Verbindung bestimmte Dämpfe entstehen. Außerdem empfiehlt es sich für den Flüssigtank eine eigene Entlüftung nach außen zu schaffen, um den Ammoniakgeruch abzuleiten. Doch auch ohne diese Abluft sind viele der Nutzer begeistert von dieser Umweltfreundlichen und sehr einfachen Lösung und empfinden die Geruchsentwicklung als weniger stark als mit den Chemietoiletten.
Der Kotbehälter kann entweder in einer normalen Toilette entleert werden oder mit Hilfe einer Mülltüte in den Restmüll gegeben werden. Der Flüssigbehälter kann in jede Toilette oder (zur Not) auch in einen Straßenabfluss geleert werden.
Dennoch möchten wir darum bitten euch keinen Abend mit dem Toilettenthema auf dem Campingplatz entgehen zu lassen – es gibt selten lustigere und abendfüllendere Themen als das „Erledingen bestimmter Geschäfte“ unter Campern.